Es ist wieder soweit: Die Zeit von Fastnacht bis Ostern bricht an – auch bekannt als Fasten- oder Passionszeit. Diesen Zeitraum wollen wir in diesem Jahr bewusst jeden Tag aufs Neue wahrnehmen und somit findest Du hier täglich neue Impulse zum Thema Fasten, Verzicht, Passion und Ostern. 

Ostern: Der Auferstandene ist immer schon da
Leben aus der Gewissheit der Auferstehung bedeutet: Wir lassen Jesus nicht nur in unseren Bekenntnissen lebendig sein, sondern rechnen mit seinem Wirken.
Der Engel am leeren Grab sagt: Jesus geht vor euch her nach Galiläa. Macht euch dahin auf. Wenn ihr dort ankommt, wird er schon da sein. Das heiß ja: Jesus erwartet dich bereits da, wo du als nächstes hingehst. So wie er vorher schon dort war, wo du jetzt bist. Ehe du in deine Schulklasse kamst, war Jesus schon da und hat deinen Lehrer so weit zurechtgestutzt, dass du ihn gerade noch ertragen kannst. Ehe du deine Arbeitsstelle annahmst, war Jesus schon da und hat die Kollegen für das vorbereitet, was sie an deinem Leben als Christ ablesen sollen. Wenn Jesus dich aufs Krankenbett schickt, dann ist er vorher schon da, um diese Zeit mit dir gemeinsam durchzustehen.
Was immer wir tun, der lebendige Herr ist schon vor uns da. An uns liegt es, dass wir mit ihm rechnen und ihm erlauben, durch den Heiligen Geist Einfluss auf unser Leben zu nehmen.


Ostern: Gott bekennt sich zu dieser Welt
In den 33 Jahren seines Erdenlebens hatte Jesus einen Job zu erledigen. Er musste uns zeigen wie Gott ist, wie man mit ihm leben kann und wie man andere dazu einlädt. Und er musste durch seinen Tod die Voraussetzungen dafür schaffen, dass das möglich wird.
Dass er nach erledigtem Job trotzdem noch einmal auf die Erde kam, ist ein ganz starkes Bekenntnis Gottes zu dieser Welt als Ort seines Wirkens. In Verbindung mit Pfingsten ist es die klare Ansage, dass die Erlösung nicht nur unsere ewige Seligkeit sicherstellen soll, sondern dass Gott in dieser Welt mit uns leben und durch uns handeln möchte. Mit seiner Auferstehung zeigt Jesus aller Welt, dass das Reich Gottes bereits real angebrochen ist und dass es nicht nur in individueller Spiritualität erfahrbar, sondern öffentlich erkennbar werden soll.
Leben aus der Auferstehung bedeutet darum auch, sich in der Kraft des Heiligen Geistes dieser Welt zuzuwenden. Darum hat der Glaube auch gesellschaftliche und politische Auswirkungen.
Text: Pfarrer Rudolf Westerheide

Heute ist der letzte Tag – Tag 40! Vielen Dank fürs Mitmachen. Wir hoffen, es war für Euch eine spannende Zeit, mit vielen positiven Impulsen, die Ihr für Euren Alltag nutzen könnt. Wir wünschen Euch heute einen schönen Ostermontag. Jesus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden – was für eine Botschaft! Lasst sie uns mit unseren Mitmenschen teilen und für immer in unserem Herzen tragen...

Warum feiern wir Ostern?

Wie jedes Jahr feiern wir Ostern im Frühjahr mit bunten Eiern, dem Osterhasen, einem leckeren Festessen und dem Osterfeuer am Karsamstag. Doch worum geht es bei Ostern eigentlich? 

Ursprünglich gab es nichts von alldem, was wir nun zu Ostern für zugehörig erachten und für uns zur Tradition geworden ist. Der eigentliche Sinn von Ostern geht auf die Kreuzigung und Auferstehung von Jesus Christus zurück. 

Für Christinnen und Christen wird Ostern von der Passionszeit eingeleitet. Passion bedeutet aus dem Lateinischen übersetzt „Leiden“. Diese Zeit beschreibt die Leidensgeschichte Jesu, wie wir sie aus den Evangelien kennen: Jesu Hinrichtung beschlossen durch seine Feinde, das Abendmahl, den Verrat durch Judas im Garten Gethsemane, die Verurteilung durch Pontius Pilatus, die Kreuzigung und Grablegung. Wir feiern diese Zeit 40 Tage lang – dies entspricht dem Zeitraum Jesu in der Wüste der Versuchung – uns ist sie besser bekannt als Fastenzeit von Aschermittwoch bis Karsamstag. Die Sonntage werden für die 40 Tage nicht mitgezählt. Viele reduzieren in Gedenken an Jesu Leiden ihren Konsum von Genussmitteln in dieser Fastenzeit.

Gegen Ende der Passionszeit kommt die Karwoche, die mit dem Palmsonntag eingeläutet wird. An diesem Tag wird an den Einzug von Jesus in Jerusalem gedacht, als die Menschen ihm mit Palmzweigen zuwinkten und wie einen König begrüßten. 

Es schließt sich der Gründonnerstag an, der durch die Einsetzung des Abendmahls bestimmt wird. Last but not least endet die Passionszeit mit dem schmerzlichen Ende – Jesu Kreuzigung und Tod, an die der Karfreitag erinnern soll. Kar ist übrigens abgeleitet aus dem Althochdeutschen „kara“ – Trauer. Auch wenn Jesus an diesem Tag starb, bildet dies die Grundlage für die Menschen gerettet zu werden, da Jesu die Trennung zwischen uns Menschen und Gott damit aufgehoben hat. Jesus ist das vollkommene Opfer für die Sünden der Welt – unsere Sünden, die uns von Gott getrennt haben. Der Weg zu Gott ist für uns damit wieder frei. 

Der Samstag steht im Zeichen der Ruhe und Besinnung auf die schrecklichen Ereignisse des Vortages. 

An die Karwoche schließt sich sodann das Osterfest an – ein Grund zur unendlichen Freude. An Ostersonntag feiern wir die Auferstehung Jesu, seinen Sieg über den Tod und somit auch unsere Gewissheit, dass Liebe immer über den Hass siegen wird.

Das Werk Jesu von Karfreitag wird mit seiner Auferstehung vollendet. Dies gibt uns Hoffnung, dass das Leben über den Tod hinaus geht und wir Jesu Werk, welches er für uns am Kreuz vollbracht hat, dringend benötigen für die Ewigkeit und uns bewusst sind – dies ist das größte Geschenk: Ein Akt der Nächstenliebe, der seinesgleichen sucht.