Johannes 12, 24

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Amen, amen, das sage ich Euch: Das Weizenkorn muss in die Erde fallen und sterben, sonst bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. (Johannes 12,14)

Johannes 12,14


Was Jesus damit meinte und was es für Dich und Dein Leben bedeutet, erfährst Du hier.

 

Um diese Aussage zu verstehen, ist es zunächst einmal wichtig zu erkennen, dass es ein Gleichnis ist. Jesus spricht in der Bibel oft in Gleichnissen. Warum tut er das? Dazu müssen wir zunächst begreifen, dass es zwei Welten gibt: Die unsichtbare geistliche Welt, in der Gott existiert und die sichtbare materielle Welt, in der wir leben. Nun ist es so, dass wir alle einen übernatürlichen Ursprung, den göttlichen Funken, haben – unsere Seele. Sie ist unsichtbar und doch in uns. Wenn wir sterben, vergeht die Materie – unser Körper. Die Seele aber bleibt bestehen. Glaubst Du das nicht? Dann versuche Dir eine Frage zu beantworten: Kannst Du Dir vorstellen, dass Du irgendwann nicht mehr existierst? Gemeint ist nicht Dein Körper, sondern Dein Wesen in Dir drin – die Seele. Es ist zwecklos – Du wirst Dir niemals vorstellen können, nicht mehr zu existieren – weil die Auflösung Deiner Existenz niemals stattfindet. Du wirst also EWIG sein. Mach Dir das kurz einmal bewusst. DU – ohne Deinen Körper, der ist nur eine Uniform, die Du beim Sterben ausziehst wie morgens Deinen Schlafanzug – lebst EWIG.

 

Anscheinend vergessen wir Menschen dies höchstwahrscheinlich mit der Geburt und auch die Tatsache, dass wir aus der geistlichen Welt hier auf die Erde gekommen sind, bevor unsere Mutter uns zur Welt gebracht hat. Denk mal darüber nach, warum die Geburt eines Babys auch „zur Welt bringen“ heißt. Von wo bist Du denn gekommen, wenn Du hier auf unsere Welt gebracht werden musst? Dein Körper entstand bei Deiner Zeugung hier auf der Erde. Er kann also nicht damit gemeint sein, wenn wir sagen, dass Du zur Welt gebracht werden musstest, oder?

 

Lange Rede kurzer Sinn: Deine Seele kommt aus der geistigen Welt hierher zur materiellen Welt, schlüpft in Deinen Körper und Du wirst in diese Welt geboren. Angekommen in dieser Welt, passt Du Dich an. Du lernst von den Menschen, wie Du in dieser Welt zurechtkommst, schnell hast Du die geistliche Welt vergessen und kennst nur noch die materielle Welt.

 

Wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst, herrschen in beiden Welten unterschiedliche Verhältnisse vor. Wenn Jesus nun anfängt, von der geistlichen Welt – Gottes Reich – zu berichten, glaubst Du, Du würdest verstehen, was er meint? Vermutlich nicht, oder? Um uns Menschen begreiflich zu machen, wie seine Welt – die göttlich-geistliche Welt ist, benutzt er Sachverhalte, die wir hier auf der Erde kennen.

 

So eben auch in unserem Bibelvers Johannes 12,24. Mit dem im Vers angesprochenen Weizenkorn meint Jesus sich selbst. Er ist am Kreuz gestorben und ist für uns alle damit zum Retter geworden. Er alleine hat uns den, durch unsere Sünden versperrten, Weg frei gemacht, sodass wir wieder Gemeinschaft mit Gott haben können. Weißt Du eigentlich, warum wir als sündiger Mensch keine Gemeinschaft mit Gott haben können? Falls nicht, ließ unbedingt weiter, das wird noch erklärt.

 

Zurück zu Jesus: Wenn er nicht ans Kreuz gegangen wäre, nicht für unsere Sünden gestorben wäre, denkst Du er wäre zur zentralen Figur im Christentum geworden? Hat er sich nicht erst durch seinen Tod und die Auferstehung als der Gott gezeigt, der ihn von all den anderen Göttern (aus der Antike etc.) unterscheidet? Aus dem Weizenkorn ist eine Weizenpflanze geworden. Das Korn hätten wir vermutlich übersehen auf dem Acker – so klein. Aber die Weizenpflanzen, die aus der Erde heraussprießt und neue Weizenkörner zum Vorschein bringt, können wir nicht übersehen.

 

Durch Jesus Tod und Auferstehung ist eine neue Religion entstanden – das Christentum. Wir Christinnen und Christen stehen mit Gott in einem neuen Bund – wir sind die Frucht, die Jesus gebracht hat, weil er sich dazu entschied, nicht nur ein Korn zu bleiben.

 

Doch was bedeutet diese Aussage jetzt ganz persönlich für Dich? Hier müssen wir wortwörtlich bei Adam anfangen. Adam, der erste Mensch, beging im Garten Eden einen folgenschweren Fehler. Zunächst lebte er, eng mit Gott befreundet, ein sorgenloses, glückliches, stressfreies Leben. Doch als die Schlange Eva und anschließend diese Adam in eine Falle lockte, vergaß er seine Freundschaft mit Gott und verlor sein Vertrauen. Du kennst das vielleicht – wenn jemand Dein Vertrauen missbraucht – steht ab diesem Zeitpunkt etwas zwischen Euch, nicht wahr? In Adams Fall war es die Schlange, bzw. die Sünde. Er hatte etwas getan, wovon er wusste, dass er das nicht tun sollte. Gottes Reaktion darauf war deutlich – die Trennung. Keine Gemeinschaft mehr mit Gott. Sünde hatte in Adams Leben Einzug erhalten – damit begannen die Sorgen, die Ängste, das Unglück. Doch warum kann Gott diesen einen kleinen Patzer nicht einfach verzeihen und alles bleibt beim Alten?

 

Gott ist so unendlich heilig – wie ein weißes Blatt Papier weiß ist. Stell Dir nun einmal vor, Du musst dieses Blatt Papier verkaufen. Reinweiß ist sein Qualitätsmerkmal. Jetzt legst Du zwei Bleistifte auf das reinweiße Papier. Einer stößt dabei den anderen an und schon ist es passiert: Auf Deinem Papier ist ein kleiner schwarzer Punkt zu sehen. Ist das Papier jetzt noch reinweiß? Sicher nicht. Kannst Du es noch als reinweiß verkaufen? Sicher nicht. Wirst Du versuchen, den Punkt zu radieren? Auf jeden Fall. Wirst Du ab jetzt besser auf Dein weißes Papier aufpassen? Aber hallo. Was machst Du mit den Bleistiften? Runter vom Papier, direkt in den Müll. HALT! Dann wären Adam und Eva die ersten und letzten Menschen gewesen. Nein, Gott entschied sich nicht für den Mülleimer. Er setzt die beiden nur vor den Garten, also im Grunde mit gesundem Abstand zum reinweißen Papier. Aber warum tat er das? Weil er uns liebt. Von Anfang an. So wie Eltern ihr Kind lieben, liebt Gott jeden einzelnen von uns. Er würde uns nie, nie, niemals einfach in den Müll werfen.

 

Wenn wir nun nochmal zu dem Beispiel mit den Bleistiften gehen, dann wird uns bewusst, dass der Stift an sich ja nicht das Problem ist für unser weißes Papier. Nur seine schwarze Mine. Wenn wir die irgendwie beseitigen könnten, dürften die Stifte auch wieder auf das Papier. Und genau das ist es, was Gott auch für Adam und Eva erkannt hat. Wenn sie die Sünde / die schwarze Mine entfernen, wäre der Weg wieder frei. Da Adam und Eva sinnbildlich für uns alle stehen, musste Gott einen Weg finden, um unsere Sünde zu tilgen: Jesus!

 

Was hat das alles noch mit dem Eingangsvers aus der Bibel zu tun? Übertrag einmal das Weizenkorn auf Dich und Deine sündige Natur. Du kommst als Adam zur Welt – Mensch mit schwarzer Mine, wenn man so will. Wenn Deine schwarze Mine jetzt nicht zu Boden fällt und abbricht, bleibst Du Adam. Verbannt aus der Nähe Gottes – alleine! Bricht aber Deine schwarze Mine ab, darfst Du zurück auf das weiße Papier. Mit anderen Worten: Muss Deine sündige Natur sterben, damit Du mehr und mehr ein Leben wie Jesus leben kannst. Wie bei einem Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, ist es auch mit unserem Leben – es geht um die Entwicklung oder auch Verwandlung. Von Adam zu Jesus.

 

Das ist die Aufgabe von uns Christinnen und Christen – Jesus durch uns hindurch scheinen zu lassen und seine Liebe zu uns an andere Menschen weiterzugeben. Nächstenliebe und Barmherzigkeit zu verschenken, so wie Gott es damals mit Adam und Eva tat, indem er sie nicht vernichtete, sondern einen Weg fand, um sie wieder mit sich zu versöhnen.

 

Wende Dich Jesus zu und bitte ihn Dein steinernes Herz (alte, sündige Natur) in ein Herz aus Fleisch zu verwandeln. Das Alte ist vergangen – Neues kommt. Auch dies verbirgt sich hinter dem Vers. Ein Versprechen, dass erst mit dem Loslassen von alten Dingen, neue entstehen können. Wenn Dir der Vers also künftig einmal wieder über den Weg läuft, frag Dich, ob Du nicht alte Lasten loslassen darfst, um offen für neue schöne Dinge zu sein, die Gott in Deinem Leben schaffen möchte und Dir und anderen Menschen viel Frucht bringen. Gottes reichen Segen für DICH – geliebtes Königskind!  

Foto: Maik Schönebäumer

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