Johannes 14,6

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Jesus spricht: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Es gibt keinen anderen Weg zum Vater als mich. (Johannes 14,6)

Johannes 14,6


Was Jesus damit meinte und was es für Dich und Dein Leben bedeutet, erfährst Du hier.

 

Dieser Bibelvers entstammt dem Johannesevangelium im Neuen Testament und ist einer von den sieben ICH BIN-Worte Jesu. Das ICH BIN ist eine super wichtige Aussage. Zum einen antwortet Gott aus dem brennenden Dornenbusch zu Mose auf die Frage, wer er ist, mit den Worten: „ICH BIN, der ICH BIN“ (Ließ die Geschichte gerne nochmal für Dich nach unter 2. Mose 3,14) Diese zwei Worte beschreiben also Gott ganz persönlich.

 

Zum anderen verwendest Du sie immer, wenn Du über DICH selbst eine Aussage machen möchtest: ICH BIN schlau, ICH BIN schön, ICH BIN hungrig. DU benutzt diese Worte, um DICH zu beschreiben oder Deinen Zustand anderen Menschen mitzuteilen. Jedes Wort, was Du hinter das ICH BIN setzt, sagt etwas über DICH aus. Wenn DU diese Worte also benutzt, sei Dir bewusst, dass alles, was Du hinter diese zwei Wörter setzt, eine große Bedeutung für Dich persönlich hat.

 

Die ICH BIN WORTE sind hier in drei Teile gegliedert. ICH BIN der Weg. ICH BIN die Wahrheit. ICH BIN das Leben. Wir wollen uns alle drei Teile separat anschauen, bevor wir sie zusammenfügen.

 

ICH BIN der Weg.

Kennst Du das Sprichwort „Alle Wege führen nach Rom?“. Oft sagt man diesen Spruch, wenn jemand sein Ziel nicht auf dem anfänglich geplanten Weg erreicht hat, sondern einen Umweg gehen musste, von dem eingangs nicht klar war, ob er das Ziel auf diesem überhaupt erreichen würde. Ursprünglich entstand dieser Spruch aufgrund eines von Kaiser Augustus auf dem einstigen Forum Romanum aufgestellten Wegweiser in Form einer goldfarbigen Säule, dessen Inschrift alle Entfernung jeglicher damaligen Provinzen zu Rom umfassten. Beim Lesen dieses Wegweisers kam dem Betrachter sicher der Verdacht, dass womöglich alle Wege nach Rom führen würden.

 

Heutzutage dient diese Binsenweisheit nur mehr als Floskel und vermittelt den Eindruck, dass Rom eine Art historisches Mekka ist. Sicherlich war dies in grauer Vorzeit, als damalige Weltmacht, auch berechtigt. In der Stadt herrschte Trubel, da wimmelte es voller Leben. Das damalige Rom zur Zeit des Kaiser Augustus ist heute vielleicht mit Hollywood vergleichbar. Für viele der Inbegriff für das Ziel aller Träume. Wenn Du es nach Hollywood geschafft hast, dann bist Du wer. Du steigst in Deinem Ansehen in unserer Gesellschaft auf das Goldtreppchen – auf den Olymp, wenn man so will. Ähnlich muss es auch in Rom zur damaligen Zeit gewesen sein – man wollte einfach dort sein, man wollte dazu gehören, sich von anderen abheben. Ist es dann nicht schön, wenn alle Wege auf dieses Ziel zulaufen?

 

Spätestens jetzt sollten wir als Christinnen und Christen aufhorchen. Warum? Weil der Weg der Nachfolge von Jesus ein schmaler Pfad ist und weil es zu unserem „Olymp“ – dort wo Gott ist – nur diesen einen Weg gibt – JESUS. Es führen eben nicht alle Wege ins ewige Leben, also ins Paradies, sondern nur ein einziger. Wenn Jesus nun der einzige Weg zum Paradies ist, wie finde ich ihn dann? Auf welcher Landkarte ist der Weg Jesu denn eingezeichnet? Ist es am Ende ein geheimer Weg? Nein. Jesus sagt: „Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, will ich mich von Euch finden lassen" (Jeremia 29,13-14).

 

Doch wo sollen wir suchen? Wie erkennen wir den richtigen Weg? Nicht einmal Jesu Jünger haben ihn erkannt. So fragt Thomas, einer der Jünger Jesu: „Herr, wir wissen nicht, wo Du hingehst; wie können wir den Weg wissen?" (Johannes 14,4) Daraufhin antwortet Jesus mit unserem Bibelvers: „Ich bin der Weg...". Doch wenn schon die Jünger ihn nicht kannten, wo er doch eine Zeit lang täglich bei ihnen war, wie sollen wir ihn dann erkennen?

 

Glücklicherweise haben wir zwei Vorteile gegenüber den Jüngern damals. Auch wenn sie täglich bei ihm waren, so konnten sie all sein Handeln und Wirken nicht so einschätzen, wie wir es Dank der Bibel heutzutage können. In den vier Evangelien ist uns das Leben von Jesus so umfassend überliefert, dass wir, wenn wir in der Heiligen Schrift lesen, Jesus finden können. Und wenn wir Jesus finden, so finden wir auch den Weg, denn Jesus ist der Weg.

 

Im Grunde ist er sogar der Wegweiser, dem es nachzufolgen gilt, da er in den Evangelien auf sich selbst als Weg hinweist. Ist das nicht praktisch? Welcher Wegweiser kennt den Weg besser, als jemand, der beides in einem ist? Wie oft haben wir uns schon von Straßenschildern in die Irre führen lassen? Bei Jesus ist dies unmöglich, da es nur diesen einen Weg gibt, wirst Du auch nur auf diesem Weg von ihm, auf ihm, durch ihn geführt werden. Und wie sagt man so schön? Der Weg ist das Ziel. Denn unser Ziel ist Gott und wenn Jesus Gott ist, so ist er auch der Weg.

 

Was bedeutet dies konkret für uns? Dass wir auf dem Weg schon damit rechnen müssen, von Gottes Liebe eingehüllt zu sein. Wir entwickeln uns auf dem Weg zu unserem Ziel durch unsere Erfahrungen, die wir mit Gott machen. Wenn der Weg steinig wird, dürfen wir Gott vertrauen lernen. Er wird uns begleiten, zur Seite stehen und die Steine für uns aufheben und daraus eine Brücke bauen, die uns sicher über den nächsten reißenden Fluss bringen wird.

 

Als zweiten Vorteil gegenüber den Jüngern haben wir den Heiligen Geist empfangen, der uns an alles erinnert, was Jesus gelehrt hat. Im Grunde stellt uns Gott somit noch einen Freund zur Seite, der uns hilft, den Wegweiser zu lesen und zu verstehen, um nicht in die Irre zu gehen. Ist das nicht fantastisch?

 

ICH BIN die Wahrheit.

Seit Anbeginn der Zeit ist der Mensch auf der Suche nach der Wahrheit. Nicht wenige suchen sie im Wein, da ein altes lateinisches Sprichwort besagt: „In Vino Veritas" – im Wein liegt die Wahrheit. Wir kennen das, wenn wir ein Glas Wein zu viel getrunken haben, sind wir wohl eher bereit, vor allem die ungeliebte Wahrheit auszusprechen. Doch ist es auch die Wahrheit? Oder sind es nur Annahmen, die wir für wahr halten? In unserer heutigen Zeit verbreiten sich Informationen dank des technologischen Fortschrittes – vor allem durch das Internet – besonders schnell. Seit ein paar Jahren ist auch das Wort „Fake News“ zu einem geflügelten Begriff geworden. Viel zu einfach dringen Behauptungen durch sogenannte Influencer ins Netz und werden von deren Followern weiterverbreitet. Wer fragt am Ende noch nach wahr oder unwahr?

 

In dieser Welt sind wir auf uns gestellt, müssen an unserem eigenen Verstand und Wertesystem messen, ob etwas für uns als richtig oder falsch bewertet wird. Dabei kommt es nicht selten vor, dass wir uns verzetteln. Was wir heute noch für wahr und richtig halten, ist in ein paar Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren nicht mehr stimmig für uns. Einige kennen das von Liebesbeziehungen. Zu Beginn sind wir Feuer und Flamme. Wir glauben, dieser Partner sei der Richtige. Oft merken wir schon nach ein paar Jahren, dass diese Annahme nicht mehr der Wahrheit entspricht – die Konsequenz in der heutigen Zeit ist die Trennung.

 

An diesem simplen Beispiel merkst Du vielleicht schon, worauf ich hinaus will. In einer Zeit wie dieser, wird es uns doch noch deutlicher vor Augen gehalten, als vielleicht noch vor 40 Jahren: Fake News, die vor Politikern nicht haltmachen, Wahrheiten zum Thema Corona, die heute gelten und morgen schon wieder revidiert werden – nicht zuletzt auch von unserer Regierung. Wem können wir da noch vertrauen? Wo finden wir noch bedingungsloses Vertrauen? Jesus sagt in der Bibel, dass wir uns nicht auf unseren eigenen Verstand verlassen sollen, denn Gottes Gedanken sind so viel höher als unsere (Vgl. Jesaja 55,8).

 

Wir können nicht in die Zukunft blicken, selbst die Wettervorhersage, die auf Erfahrungen und errechneten Werten beruht, irrt zu weilen. Doch bei Gott können wir uns diesem Weitblick gewiss sein. Er kennt unsere Zukunft. Halten wir uns also an ihn, denn er ist die Wahrheit. Tun wir dies nicht, laufen wir nur allzu schnell in die Irre.

 

 

ICH BIN das Leben

Das Leben – genau darum geht es: Mit unserer Geburt wird uns das Leben geschenkt. Wir können uns das Leben nicht verdienen und müssen nichts dafür leisten. Es ist uns einfach gegeben. Dies gilt für alle Lebewesen, jeder bekommt das gleiche Geschenk – Leben. Mit dem Leben ist es wie mit allen anderen Geschenken auch – zurückgeben ist nicht Sinn und Zweck. Ein Geschenk möchte dankbar angenommen und erLEBT werden. Lassen wir es unberührt, so setzt es im Zweifel und je nach Beschaffenheit Staub oder vielleicht sogar Schimmel an.

 

Ähnlich ist es auch mit dem Leben. Wenn wir uns nicht um unser Leben kümmern, dann verkümmern wir. Doch wie kümmert man sich um sein Leben? Kann man sich überhaupt selbst um sein Leben kümmern? Ja, das können wir. Wir streben nach einem Beruf, der uns versorgt, treiben Sport, ernähren uns gesund. Moment, können wir uns um die Gesundheit auch kümmern? Sicher, man kann vorbeugen, doch auf viele Krankheiten haben wir keinen Einfluss – letztendlich liegt doch unser Leben wieder in Gottes Händen. Und ehrlich gesagt, ist es dort auch am besten aufgehoben. Denn das Leben hat einen besonderen Vorteil gegenüber anderen Geschenken: Der Schenkende kümmert sich persönlich um sein Geschenk – mehr noch, ER ist das Geschenk – denn er gab sein Leben als Geschenk an uns. Er sagt sogar deutlich: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben (Johannes 10,10) Was für eine Zusage...

 

Aber so sehr wir uns auch um ein gesundes, erfolgreiches und glückliches Leben bemühen, wir können unser Leben doch um keinen Tag verlängern, wenn es zu Ende geht. Doch bei Jesus ist der Tod nicht das Ende. Im Gegenteil, der Tod ist der Neuanfang für unser ewiges Leben. So heißt es in der Bibel: „Denn Christus ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn." (Philipper 1:21) Ist am Ende der Tod das Geschenk an uns? Nein. Jesus ist unser Geschenk – sowohl im Leben als auch im Sterben. Denn „Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“ (Römer 14:8). Ist das nicht eine beruhigende Gewissheit? Sowohl im Leben als auch im Sterben ist Gott bei uns. Nimm Dein Geschenk – das Leben, jetzt und in Ewigkeit – dankbar an und Du wirst erLEBEN, wie sich alles zum positiven verändert – denn die Bibel sagt: "Allen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen." (Römer 8, 28)

 

ICH BIN der Weg, ICH BIN die Wahrheit, ICH BIN das Leben. Vielleicht hast Du schon beim Lesen der drei Teile gemerkt, wie unverzichtbar Jesus für uns alle ist. Verirren wir uns, so ist er da. Können wir niemandem vertrauen, so bleibt er doch treu. Wollen wir leben, so führt kein Weg an ihm vorbei. Weder das Leben noch die Wahrheit alleine reichen aus, wenn wir den Weg nicht kennen. Kennen wir den Weg, wissen aber nicht, ob er wahr ist, so führt er uns nicht zum Leben. Alle drei Teile bedingen einander. Du siehst, Jesus macht keine Aussage, die nicht einen tieferen Sinn beherbergt. Mach Dich auf den Weg diesen tieferen Sinn zu ergründen und Du wirst staunen, welche Wunder Dir unterwegs begegnen werden. Sei gesegnet, liebes Königskind.

Foto: Maik Schönebäumer

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